Der Anfang von allem und warum ich diesen Blog schreibe

Der Schwangerschaftstest war positiv. Positiv dachte ich mir, das kann nicht sein. Ich habe also noch einen gemacht - und noch einen. Nach drei positiven Tests habe ich meinen Mann unter einem Vorwand gebeten noch zwei weitere Tests mitzubringen. Ich schrieb „wir haben keine mehr und ich will vor dem Wochenende nur sicher sein.“ Wir wollten etwas leckeres essen und dazu einen Wein trinken.  Nun ja, auch zwei weitere Tests reichten nicht aus um mich zu Überzeugen. Ich hatte die Pille vor zwei Monaten mit Kinderwunsch abgesetzt, aber das es so schnell ging überraschte und schockierte mich dann doch ein wenig. Es war Anfang April 2021, der zweite Corona-Lockdown war gerade vorbei und wir hatten anscheinend im zweiten Anlauf ein Kind gezeugt. Im Nachhinein kann ich nur darüber lachen, dass ich einmal direjt danach zu meinem Mann gesagt habe „Ich glaube du hast mich gerade geschwängert. Aber das kann nicht sein.“ Kann doch. Im Nachhinein habe ich festgestellt, dass viele Frauen ein Gefühl haben oder genau sagen können, wann das Kind gezeugt wurde. Frauen sind eben wunderbar….

Der Grund warum ich überhaupt Tests gemacht hatte war das es mir nicht gut ging. Ich hatte mir bisher in der Intensität unbekannte Schmerzen im Unterleib. In Kombination mit einer Magenverstimmung war ich dann zwei Wochen krank geschrieben, ohne das Hausärztin oder Frauenärztin sicher sagen konnten, was ich hatte. Die Unterleibsschmerzen seien „normal!“ teilte mir die Frauenärztin mit, das käme daher das sich das befruchtete Ei in der Gebärmutter einniste. Ich weiß nicht, was ihr bisher so an Schmerzen im Unterleib hattet aber wenn diese Schmerzen normal sind, dann wünsche ich keinem die ersten Wochen einer Schwangerschaft so zu erleben. Wenn es dir also auch so geht - mach dir keinen Kopf, geh aber bitte trotzdem zum Arzt, weil auch normal kann scheiße sein.

Ich war also schwanger. Mein Mann und ich wollten ein Kind, also waren wir glücklich wenn auch sehr überrascht und ich hatte doch einige Mühe mich mit der neuen Situation zurecht zu finden. Der Verzicht auf Alkohol etc. waren dabei weniger ein Problem als die Gewissheit, dass nun schon bald ein weiteres Familienmitglied zu uns stoßen würde. War ich dafür bereit? Ich hatte ja noch nichts über Schwangerschaft gelesen. Ich konnte noch gar keinen Plan machen um die Schwangerschaft vorzubereiten. Hallo Kopfmensch. Ja, Kopfmensch. Das Wort beschreibt mich wohl am Besten. Und das hat mich die gesamte Schwangerschaft und die ersten Tage und Wochen mit meiner Tochter begleitet und Teile dieser Zeit bestimmt nicht einfacher gemacht. Ich war schon immer viel im Internet unterwegs um Dinge aller Art zu „Recherchieren“, aber mit Schwangerschaft und Muttersein hat das ganze neue Ausmaße angenommen. Deshalb schreibe ich hier meine Geschichte um vielleicht zu beruhigen, zu belustigen oder einfach um eine Geschichte zu lesen. Dieser Blog hat nicht vor mehr zu sein als meine Geschichte. Ratschläge etc. ergeben sich. Sind aber nicht mehr als das. Nur zwei Dinge, die wichtig sind möchte ich hier sagen:

  1. Du bist die beste Mutter für dein Kind!

  2. Wenn es dir Sorgen macht, geh zum Arzt!

Am Ende habe ich beide Ratschläge befolgen gelernt, aber besonders am Anfang fiel es mir sehr schwer - schließlich findet man alles im Internet und gefühlt gibt es nirgendwo so viele Meinungen wie bei den Themen Schwangerschaft und Muttersein. Über meine Irrungen und Wirkungen, die unglaublichste und anstrengendste Zeit meines Lebens möchte ich nun schreiben und euch meine Geschichte erzählen. Also viel Spaß!

Bevor ich damit anfange aber noch kurz ein paar Worte zu mir. Ich bin mittlerweile 32 Jahre und meine Tochter ist zu Beginn dieses Blogs bereits 8 Monate alt. Ich habe schon immer gerne Geschichten erzählt und seitdem ich schwanger bin, habe ich das Gefühl, dass es sich lohnt meine Geschichte mit anderen zu teilen. Mein Leben davor und auch jetzt würde ich immer als „normal unnormal“ bezeichnen. Ich wuchs als ältere Schwester auf, habe Abitur gemacht und im Anschluss Geschichte studiert. Danach habe ich bei einem Fernsehsender und in der Verwaltung gearbeitet. Seit 2015 begleitet mich mein Partner auf meiner Lebensreise. Nachdem wir uns 2019 das „Ja-Wort“ gegeben haben, war für uns klar, dass wir uns ein Kind wünschten. Das war an unserem Hochzeitstag jedoch noch in weiter ferne, zuerst wollten wir Anfang 2020 unsere Flitterwochen antreten. Doch dann kam Corona und unser Reiseziel Neuseeland machte seine Grenzen dicht. Nachdem wir die Reise zweimal verschoben hatten, haben wir sie dann storniert und uns bewusst für „wir probieren es mal“ entschieden. Dass aus probieren so schnell funktionieren werden würde, hätten wir - wie gesagt - nicht gedacht. Aber wie sich in den letzten Monaten deutlich gezeigt hat: unsere Tochter hat ihren eigenen Kopf und ihre eigenen Vorstellungen, so auch zu ihrem Geburtstermin und das finde ich (fast immer) wunderbar. Das wir unsere Flitterwochen in Neuseeland verbringen wollten verrät bereits, dass mein Mann und ich reisebegeistert sind. Das hat sich auch mit Kind nicht geändert und so haben wir bereits erste Abenteuer im In- und Ausland erlebt, über die ich berichten werde. Neben dem Reisen liebe ich Geschichte. Und zwar sowohl die, die man studieren und erforschen kann, als auch die, die man in Romanen lesen oder auf einer Leinwand sehen kann. Das allerwichtigste ist mir aber meine Familie und damit meine ich meine kleine und meine große. Ich kann mich glücklich schätzen, so viele Menschen in meinem Umfeld zu haben, die ich dazu zählen darf. Falls ihr mehr über mich wissen möchtet, fragt mich einfach!

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„Ach übrigens: Ich bin schwanger!“ - Reaktionen voll Glück